Milos

Milos (griechisch Μήλος) ist eine vulkanische Insel und wird auch Insel der Farben genannt. Die Westseite ist wild und fast unbewohnt. Im Süden liegen die Sandstrände und im Norden der Hauptort und die weissen, eindrücklichen Bimssteinfelsen mit kleinen Badebuchten. Wenn du gerne wanderst, kannst du dir die geologischen Führer aus dem Bergbaumuseum in Adamas besorgen und schöne Wanderungen unternehmen. Überhaupt ist der Bergbau auf Milos sehenswert, zum Teil wird auch noch abgebaut. Ebenfalls kannst du einen noch nicht ganz erloschenen Vulkan besichtigen.

 Anfahrt

Milos ist täglich leicht erreichbar mit dem Flugzeug ab Athen (ca. 30min mit Olympic) oder täglich mit den Fähren oder Schnellbooten ab Piräus, Mykonos oder Santorini. Fahrzeit 4 - 6 Stunden. Auf der Insel gibt es ein gutes Angebot an Leihfahrzeugen. Für Ausflüge in den Westen der Insel ist ein Jeep oder ein 4-Rad-Antrieb sehr empfehlenswert, da die Strassen dort nicht geteert und dementsprechend schlecht sind. Das Bussystem ist leider kaum ausgebaut. Ab und zu fährt ein Bus vom Hafen in Adamas in die Hauptorte im Norden.

Wohnen

In Milos wohne ich bei der sympathischen und sehr hilfsbereiten Christina in den Perla Rooms in Pollonia im Nordosten der Insel. Christina weiss sehr viel über die Insel und organisiert auch gerne Touren mit dem Auto über die Insel oder mit dem Katamaran rund um Milos. Es gibt modern eingerichtete, saubere und sehr ruhig gelegene Studios und Appartments mit wunderbarem Blick auf das Meer und bei guter Sicht bis Serifos. Wenn du möchtest, kannst du schon vor dem Frühstück ein Bad im klaren und sauberen Meer nehmen. Das Frühstück kannst du dir selber in der sehr gut eingerichteten Küche zubereiten. In Pollonia gibt es einen kleinen Einkaufsladen, der die nötigsten Sachen bietet. Gleich nebendran gibt es eine Bäckerei, die täglich frisches Brot und Teigteilchen zubereitet. Die durchwegs leckeren Tavernen am Strand von Pollonia kannst du zu Fuss in ca. 10min erreichen.


Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten findest du unter: http://perlarooms.gr

Wenn Christina nicht geöffnet hat, sind die Studios Milia Gi der Familie von Thassos und Popi eine echte Alternative. Eröffnung war im Juli 2015, die Studios sind also brandneu. Sie wurden mit viel Liebe eingerichtet und bieten viel Platz, einen grossen Balkon oder eine Terrasse und sind sehr sauber. Die Küche ist ebenfalls sehr gut eingerichtet, so dass das Zubereiten des Frühstücks und kleineren Speisen kein Problem ist. Von den Studios bist du in zwei Minuten im Zentrum von Pollonia und doch sind sie sehr ruhig gelegen. Die Besitzer wohnen im Haus gegenüber und überraschen schon mal mit frischen Eiern, Limonade und der leckeren selbst gemachten Marmelade. Auch sie wissen sehr gut über die Insel Bescheid, auch über den Bergbau auf Milos, da Thassos über vierzig Jahr dort gearbeitet hat. Leider spricht er nur griechisch, aber Popi hilft beim Übersetzen auf Englisch.

Essen und Trinken

Die Tavernen am Strand von Pollonia kann ich alle empfehlen. Am besten du fängst links an und probierst dich Tag für Tag immer durch eine andere Taverne durch. Weil ich in Pollonia wohne und das Essen dort sehr gut ist, fahre ich nicht nach Adamas (ausser zum Souvlaki Fast-Food-Essen am Taxi-Stand) oder in ein anderes Dorf. Das hat auch den Voreil, dass ich zu Fuss gehen kann und somit das eine oder andere Gläschen Wein oder Raki drinliegt!

 

Wenn dich aber der Hunger nach Fisch packt, so kann ich dir die folgende Taverne empfehlen:

Armenaki  -> http://www.armenaki.gr

Sehr leckere Fisch- und Meeresfrüchtegerichte. In der Saison ist es immer sehr voll, so dass du besser reservierst. Am Sonntag essen hier auch die Einheimischen sehr gerne.

 

Strände

Milos hat einige schöne Strände zu bieten. Sie sind bis auf einige Ausnahmen ohne Liegestühle und Sonnenschirme ausgestattet. Das Wasser ist sauber und sehr klar und es bietet sich fast von selbst an, die Unterwasserwelt mit dem Schnorchel an steinigen Küsten zu erkunden. Hier einige meiner Favoriten:

 Der kleine Strand Fyropotamos im Norden der Insel ist ein Kieselstrand mit kristallklarem Wasser zwischen Felskuppen und neben malerischen Fischerhäuschen. An der kleinen Sandbucht von Sarakiniko lässt es sich ebenfalls gut baden. Interessant sind hier die weissen Bimssteinfelsen, die sich im Blau des Meeres spiegeln. Etwas skurriler, aber deshalb nicht weniger schön, ist der Strand der Palia Thorichia (alte Schwefelmine) im Südosten der Insel. Eindrucksvoll sind die drei Strände von Paleochori im Süden. Hier erfährst du, warum Milos auch die Insel der Farben genannt wird. Nimm Taucherbrille und Schnorchel und lass dich überraschen, es gibt nicht nur Fische zu bewundern! Nicht weniger schön ist der Strand von Fyriplaka.

Sehenswürdigkeiten

Milos ist reich an Sehenswürdigkeiten der etwas anderen Art. Dank des vulkanischen Ursprungs, kann die Insel auf eine lange Geschichte des Bergbaus zurückblicken und auch heute sind einige Abbaue noch in Betrieb.

 

Bergbaumuseum Adamas Ein "Muss" für alle Milosreisende. Hier kannst du den Bergbau von Milos kennen- und verstehen lernen. Infos unter: http://www.milosminingmuseum.com

 

Plaka

Plaka ist der Hauptort von Milos. Das kleine Hangdorf bietet vom Kastro-Hügel einen wunderschönen Ausblick auf die benachbarten Inseln Kimolos und Glaronissia sowie auf die benachbarten Dörfer und Adamas.

 

Alt-Milos

Vom Ort Tripiti führt eine sehr schmale geteerte Strasse in Richtung des Fischerdörfchens Klima. Unterwegs kannst du die Ruinen von Alt-Milos besichtigen. Hier siehst du Reste einer Stadtmauer sowie den Fundort der berühmten "Venus von Milo". Einige Meter weiter befindet sich das kleine Theater mit nur sieben Sitzreihen. Von dort hast du einen schönen Ausblick auf die grosse Bucht von Milos. Weiter unten kannst du die Katakomben besichtigen. Diese Gräber wurden in den weichen Felsen gegraben um die Toten der im 3. Jahrhundert verfolgten Christen zu beerdigen. 

 

Klima

Ein kleines Fischerdorf mit wunderschönen Häuschen. Jedes Häuschen hat seine eigene Farbe für Fensterläden und Türrahmen. Im unteren Bereich wird das Fischerboot parkiert und im oberen Bereich wird gewohnt.

Fyriplaka-Krater

Dass Milos eine vulkanische Insel ist, siehst du am besten am Fyriplaka-Krater. Er ist sehr gross und ziemlich begrünt. Dass er aber immer noch aktiv ist, erkennst du an einer kleinen Stelle am Kraterrand. Dort kommen die Schwefeldämpfe immer noch an die Erdoberfläche und du kannst schöne Schwefelausblühungen sehen. Jedoch ist eine Wanderung von 30-45 Minuten nötig. Am besten fährst du nach Agia Kyriaki, lässt dein Fahrzeug am Strand unter den schattigen Tamarisken stehen und nimmst den steilen Pfad Richtung der Kapelle Agii Pandes. Schon von weitem siehst du die auffälligen rostbraunen Felsen, du kannst dich also nicht verlaufen. Eine andere Zugangsmöglichkeit, die weniger steil ist, führt dich von der Kapelle Agia Kyriaki, die sich ca. 1,3km vor dem Strand befindet, die Felder hoch. Du kannst entweder dem Bach entlang gehen, bis du zu einem Ziegenpfad kommst, der dich durch die Felsen bis zum Kraterrand führt oder die Wiese hoch bis zu drei beieinanderstehenden Bäumen (Siehe Foto unten). Links führt dich dann ebenfalls ein Ziegenpfad durch die Felsen auf den Kraterrand. Bei beiden Varianten triffst du dort auf den Weg, der vom Strand her kommt und folgst ihm bis zu den Fumarolen.

Palia Thorichia (alte Schwefelmine)

Bevor du die alte Schwefelmine besichtigst, solltest du unbedingt einen Besuch im Bergbaumuseum in Adamas gemacht haben. Dort wird nämlich eindrücklich geschildert und in einem Film gezeigt, wie die Bergbaumänner und -frauen bis 1960 in mühsamer und nicht gerade gesundheitsfördernder Arbeit den Schwefel abgebaut haben.

Die alte Schwefelmine kannst du über eine Schotterpiste auch mit einem kleinen Auto gut erreichen. Allerdings solltest du die Nerven deines Autoverleihers nicht zu sehr strapazieren und bei einer auffallend weissen Abbauhalde ca. 1km vor der Mine dein Auto abstellen und zu Fuss weiter gehen. Auf dem Minengelände siehst du nebst den Ruinen der Förder- und Arbeitergebäude auch den Eingang des Hauptstollens. Bitte nicht zu weit hineingehen, er sieht nicht mehr ganz so stabil aus! Das gilt auch für die unzähligen Stollen im hinteren Talbereich.

Sarakiniko

Wunderschöne Landschaft aus schneeweissem Bimsstein. Hier haben Wind und Wetter den Stein geformt und das Meer nagt immer wieder an den Wasserhöhlen. Am besten gehst du nicht nur bis zum kleinen Strand sondern wanderst und kletterst noch etwas weiter. Dann kannst du Sarakiniko in seiner ganzen Schönheit bewundern. Der weisse Stein und das blaue Meer sind eine beeindruckende Kombination! Noch zu sehen ist übrigens das Wrack eines russischen Tankers, der aber immer mehr in den Fluten des Meeres versinkt.

Halbinsel Pilonissi

Ganz im Nordosten in der Nähe von Pollonia befindet sich die Halbinsel Pilonissi. Reste des Bergbaus sind noch gut ersichtlich. Erreichen kannst du die Halbinsel von Pollonia aus, zuerst einem kleinen Weg folgend, dann durch Gestrüp hinauf zu den Ruinen zweier Häuser, über einen schlechten Weg am Minengelände und Alteisendepot vorbei zur Halbinsel. Auf Pilonissi gibt es mehrere Steinstrände und auch etwas für Mineraliensammler.

Weitere Informationen findest du unter: www.der-strahler.ch

Besteigung des Profitis Ilias

Den höchsten Berg von Milos kannst du in ca. 1,5h ganz einfach besteigen. Du brauchst dazu nur gute Schuhe, Wasser und etwas Durchhaltevermögen. Der Weg ist sehr steinig und beim Abstieg rutscht man auch schon mal. Mit dem Auto fährst du bis zur Kirche Agia Marina. Bis dort ist die Strasse auch geteert. Bei Agia Marina nimmst du den Naturweg, den du ohne Probleme befahren kannst, und fährst noch ca. 1,5km bis du zum Abzweig zu den Windmühlen kommst. Dort kannst du dein Auto parkieren und gehst dann zu Fuss los. Der Beginn des Weges ist mit zwei Steinmännchen gut gekennzeichnet. Überhaupt kannst du dich immer an den steinernen Männern orientieren. Sie führen dich zuerst im Zickzack auf den Vorgipfel und anschliessend quer bergauf auf den Gipfel mit seinen Sendemasten. Oben angekommen kannst du die schöne Aussicht auf Milos und die Nachbarinseln geniessen. Es gibt sogar eine kleine Kapelle und einen Tisch mit Bänken. Auf den Profitis Ilias führt auch eine Naturstrasse. Ich kann dir aber nicht sagen, ob sie mit dem Auto befahrbar ist.

Milos-Viper (Macrovipera schweizeri)

Viel habe ich schon über diese Schlange gehört, aber nie eine selber gesehen. Diese Schlange, die auf Milos endemisch beheimatet ist, steht seit langem unter Naturschutz. Stefan Dummermuth ist Experte für Schlangen und Fotografie und hat mir freundlicherweise die folgenden Bilder zur Verfügung gestellt. Vielen herzlichen Dank, Stefan!

Weitere Informationen und Bilder findest du unter: http://www.nature-photography-dummermuth.ch/

Katamaran-Tour um die Insel

Eine Tour mit dem Katamaran um die Insel sollest du unbedingt mitmachen. Sie führt dich an Orte und Inseln, die du sonst nicht erreichen würdest und du siehst, warum Milos die Insel der Farben genannt wird. Die lange Tour beginnt um 9.00 Uhr und führt von Adamas entlang der Küste zur Insel Glaronissia. Diese Insel ist etwas besonderes, da hier das Basaltgestein senkrecht und sechseckig auskristallisierte. Anschliessend kannst du in der blauen Lagune bei der Insel Polyegos ein erfrischendes Bad nehmen. Weiter geht es an der Südküste vorbei an der alten Schwerfelmine, dem Fyriplaka-Krater  zu den bekannten Kleftiko-Felsen. Dort zu baden ist ebenfalls ein High-Light. Vorbei an imposanten Felsformationen und dem Kloster Agio Ioannis Siderianos fährst du zum Kap Vani, von weitem nicht sehr beeindruckend, wenn du dann aber unter den Felsen stehst... Die Tour endet wieder in Adamas zwischen 19.00 und 20.00 Uhr, je nachdem wie lange die Badehalte sind.

Weitere Informationen findest du unter: www.sailcatgreece.com