Evia (Euböa)

Evia (griechisch Έυβοια) liegt im Nordosten von Athen und ist nach Kreta die zweigrösste Insel Griechenlands. Der Name "Euböa" stammt von Homer und bezeichnet eine fruchtbare Ebene und Viehhaltung. Evia ist im Norden grün und bewaldet und im Süden eher karg. Sie bietet schöne Tage am Strand, aber auch Wanderungen in den Bergen und wer das Abenteuer sucht, macht sich mit dem Auto auf, den äussersten südöstlichen Zipfel der Insel zu erkunden. Pauschaltouristen haben Evia noch nicht für sich entdeckt. Viele Athener machen aber im Sommer hier Urlaub und dann geht es an einigen Orten zu wie an der Côte d' Azur!

Die passenden Flipflops zu Evia und Chalkida gibt's hier.

Anfahrt

Am besten fliegst du nach Athen und nimmst dir am Flughafen ein Mietauto. Dann kannst du entweder zum Hafen Rafina fahren und dort mit der Fähre nach Marmari (Süden) übersetzen (ca. 1,5h), oder auf der Autobahn Richtung Thessaloniki bis Chalkida (Mitte) und dort über die neue Brücke nach Evia fahren (ca. 1h15min). Du kannst auch ab Thessaloniki losfahren. Diese Route lohnt sich aber nur, wenn du sowieso unterwegs noch ins Olymp-Gebiet schauen oder einfach viel Zeit hast und dir die herrliche Küste nicht entgehen lassen möchtest. In dem Fall nimmst du in Glyfa die Fähre nach Agiokampos (Norden, ca. 4h).

Strände

So gross Evia ist, so viele Strände hat es auch zu bieten. Sie reichen von Fels- über Kiesel- bis zu Sandstrände und auch in der Hochsaison findet sich immer noch irgendwo ein ruhiges Plätzchen. Im Folgenden habe ich einige von Nord nach Süd aufgezählt:

Ruhiger, kleiner Strand in Agiokambos direkt neben der Fähranlegestelle. Der Strand von Loutra Edipsou ist soweit besonders, als dass auch die warmen Quellen hier ins Meer strömen. Man kann sich in eine der in den Fels gehauenen Wannen legen und das Wasser geniessen. Der Strand von Agia Anna im Nordosten der Insel, ist aus bunten Kieseln, die sich in der Sonne schnell aufwärmen. In der Bucht von Kymi im Osten der Insel, finden sich viele kleine Stellen, an denen es sich gut baden und sonnen lässt. In Eretria, im Westen der Insel und südlich von Chalkida, wird es in der Hochsaison schon mal voll. Dafür ist der Strand mit allen Annehmlichkeiten bestückt. Auf der anderen Seite der Insel lohnt sich ein Abstecher zum Sandstrand von Kalamos. Er wird von Felsen umrahmt, auf denen du herumkraxeln kannst. Am Strand von Liani Ammos, im Osten der Insel und südlich von Aghii Apostoli findet man wirklich viel Sand. In der Umgebung haben sich ein paar reiche Athener ihre Ferienhäuser gebaut. In der Nebensaison ist hier aber nichts los. In Nea Styra ist schon wesentlich mehr los. Das sieht man schon an den touristischen Bebauungen des Strandes. Überhaupt, je weiter nach Süden du kommst, desto touristischer wird die Insel. An den Stränden rund um Marmari ist in der Nabensaison nichts los. Sobald die Griechen aber Sommerferien haben, füllt sich das bis dahin so beschauliche Fischerdorf und eben auch die schönen Sandstrände. Auf der entgegengesetzten Seite der Insel befindet sich der Kalianou Strand. Er ist wild und kann auch schon mal hohe Wellen haben. Dafür ist er aus Sand und es lässt sich dort gut aushalten. Schlussendlich gibt es noch den Stadtstrand von Karystos ganz im Süden der Insel. Er ist aus Sand und ziemlich lang. Fährst du noch ein bisschen weiter, egal ob nach Westen oder Osten, findest du kleine, schöne Buchten, die zu besuchen es sich auch lohnt.

Sehenswürdigkeiten

Wie in ganz Griechenland gibt es auch auf Evia viele Kläster und Kirchen zu bewundern. Am besten hältst du dich an die Schilder die mit "Moni" beschriftet sind. Der Norden Evias ist sehr grün. Es lohnt sich sehr, auch mal einen Spaziergang oder eine Wanderung entlang eines Flusses zu machen und das herrliche Grün und die kühle Luft des Waldes auf sich wirken zu lassen. Am besten kannst du das südlich von Mantoudi, entlang des Kireas-Flusses im Platanen-Wald, machen.

Loutra Edipsou

Kur- und Badestädtchen im Norden der Insel und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die warmen Quellen werden in einem grossen Kurzentrum mit angeschlossenem Hotel gefasst. Vor dem Hotel kannst du aber auch in einer öffentlichen Badeanstalt oder in den Wannen am Strand das warme Wasser geniessen. Schwefelig riecht es überall. Viele Cafés, Bars und Restaurans säumen die Uferpromenade und es gibt eine Fülle von touristischen Einrichtungen.

Chalkida

Chalkida ist die grösste Stadt auf Evia. Sie befindet sich sowohl auf der Insel, als auch auf dem Festland und ist nur durch eine kleine Meerenge geteilt. Eine neue, moderne und eine kleine, alte Brücke verbinden die beiden Teile miteinander. Sehr sehenswert sind das Volkskunst- und das Archäologische-Museum, in denen Funde aus verschiedenen Epochen zu sehen sind. Für Frauen bietet die Stadt eine schöne Einkaufsstrasse mit vielen Geschäften und Mann kann in einem der vielen Cafés an der Meerenge auf Frau warten. 5km vor der Stadt liegt die frühhellenistische Siedlung Manika in einem kleinen Tal. Leider musst du dich vorher anmelden, wenn du die Ausgrabungen anschauen möchtest, denn sie sind nicht frei zugänglich.

Phylla

Phylla liegt südlich von Chalkida in der Nähe von Lefkanti. Auf dem Gipfel eines Hügels liegt die Burg von Phylla. Du kannst fast die ganze Strecke mit dem Auto hinauffahren. Nur die letzten Meter musst du zu Fuss gehen. Von der Burg hast du einen wunderbaren Ausblick über das Tal und zu den Türmen von Mytakas. Sie stammen aus der Zeit der Venezianer und dienten vermutlich zur Einrichtung einer Sonnenuhr.

Eretria

Eretria war in der Antike die zweiwichtigste Stadt Evias. Liebhaber der Archäologie kommen hier voll auf ihre Kosten. Zeugnisse jener Zeit kannst du im Archäologischen Museum und bei den Ruinen des Apollo-Tempels und des Theaters sehen. Aktuell wird immer noch ausgegraben. Die Schweizer Schule für Archäologie arbeitet an einer Ausgrabung am Rand des Dorfes. Fotografen werden nicht gern gesehen und Besucher argwöhnisch beäugt!

Ebenfalls lohnt sich ein Abstecher in die Olympus Berge mit einer schönen Wanderung.

Kymi

Hübsche, kleine Stadt im Osten der Insel. Auf einem Spaziergang durch die Gassen und Gässchen entdeckst du viele kunstvolle Häuser und kannst die Aussicht auf das Meer geniessen. Empfehlenswert ist auch ein Besuch des Volkkundemuseums. Der Dorfteil am Meer ist touristischer und hier findest du auch viele Hotels und Tavernen. Von hier aus kannst du die Fähre nach Skyros nehmen.

Styra

Auf dem Weg in den Süden kommst du, an einer der engsten Stellen Evias, am Städtchen Styra vorbei. Von hier aus kannst du Wanderungen zur alten Akropolis oder zu einem der Drachenhäuser auf dem Berg unternehmen.

Marmari

Wie schon erwähnt ist Marmari in der Zwischenzeit zu einem touristischen Ort herangewachsen, der wegen seiner Schönheit bei den Griechen sehr beliebt ist. Die malerischen Kleininseln (Petalii), die übrigens auch das Hintergrundbild meiner Homepage darstellen, gehören ebenfalls zu Marmari. Im Hinterland wurde früher Marmor abgebaut und im Hafen von Marmari verschifft. Auch heute noch kannst du an der Strasse nach Karystos Steinverarbeitungsbetriebe sehen.

Karystos

Karystos ist die südlichste Stadt Evias und hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dazu gehört das Kokkinokastro, die rote Burg, auf einem Hügel in der Nähe der Stadt. Sie wird so genannt, weil sie aus roten Bausteinen erbaut wurde. Ebenfalls sehenswert sind der Boutzi und die Kirche von Karystos. Als Wanderung kann ich dir die Besteigung des Mount Ochi empfehlen. Hier kannst du eines der besterhaltensten Drachenhäuser Evias bestaunen. Die Häuser heissen übrigens so, weil die Häuser aus massiven, grossen Steine bestehen. Da man sich nicht erklären konnte, wie die Häuser erbaut wurden, glaubte man, nur Drachen hätten sie erbauen können. Das Drachenhaus auf dem Mount Ochi soll übrigens Hera geweiht sein. Vom Gipfel des Berges hast du übrigens einen wunderbaren Blick auf die Insel und an klaren Tagen bis auf die Inseln Andros, Tinos und Syros.

Rundfahrt Kavo Doro

Für abenteuerlustige Reisende empfiehlt sich eine Rundreise von Karystos ans Kap Doro. Die Strassen sind schlecht und nicht geteert, die Landschaft aber deshalb nicht weniger malerisch. Du fährtst durch naturbelassene, einsame Orte, vorbei an Wasserfällen, Bächen und Wäldern. Nach der Rundreise kannst du dich am wilden Kalianou Strand ausruhen. Es ist wichtig, dass du dir für diese Rundreise ab Karystos viel Zei einplanst. Starte lieber am Morgen, vor allem wenn du unterwegs noch wandern möchtest, oder nimm dir einen Jeep. Es lohnt sich auf jeden Fall! Unbedingt eine Karte und Proviant für unterwegs mitnehmen.

Übrigens hat Evia noch viel mehr zu bieten, als dass ich hier beschreiben kann. Am besten kaufst du dir das Buch "Die Entdeckung Euböas" von Alexandros Kalemis. Leider ist es in den meisten Buchhandlungen bereits vergriffen. In Evia selber findest du es noch in den touristischen Gebieten.