Kos

Freitag, 10. Mai
Pünktlich landen wir am Hafen von Kos. Leider ist es etwas wolkig, aber das wird sicher wieder. Wir bekommen unser Auto, ich murre ein bisschen, weil ich mit der Gangschaltung nicht sofort zurecht komme und dann habe ich einen kleinen Kulturschock. Nach den beiden doch eher ruhigen Inseln Karpathos und Symi ist Kos im Vergleich laut und busy. Ich will hier sofort weg! Zum Glück wohnen wir im Westen der Insel, in Kefalos, wo es noch ein wenig ruhiger sein soll. Zuerst machen wir aber Zwischenhalt in Kardamena. Wir trinken zuerst mal Café und Saft und ich gewöhne mich so langsam an die vielen Leute. Auf dem Platz neben dem Café hat es viele SchülerInnen. Ob wohl die Schule gerade fertig ist? Nein, es sind verschiedene Klassen auf der Schulreise. Ich geniesse es enorm zuzuschauen, wie die Lehrer die Kids in Schach halten müssen, zum Glück muss ich nicht und deshalb geniesse ich es gleich doppelt. Hier übrigens noch mal liebe Grüsse nach Lüterkofen und ich drücke euch die Daumen für die Zirkus-Woche! Dann geht’s ab ins Hotel mit einer wunderschönen Sicht auf Nisyros. Ursula lässt sich zum Ende ihrer Ferien noch einmal so richtig verwöhnen und kommt nach einer Stunde völlig durchgeknetet wieder ins Zimmer zurück.
Samstag, 11. Mai
Das Wetter ist wieder schön! Noch nicht so warm, aber dafür nicht windig. Wir nehmen unser Auto und fahren Richtung Kap Krikelos. Zuerst zur Bucht von Agios Theodoros. Dort spazieren wir entlang der Küste durch duftende Nadelgehölze. Leider lädt der Grobkieselstrand nicht gerade zum Baden ein. Dann fahren wir weiter zur Agia Ioannis. Oh du meine Güte ist die Strasse schlecht. Ständig muss ich irgendwelchen Löchern im Asphalt ausweichen. Es schüttelt uns ganz schön durch. Bei der Kapelle gibt es einen grossen Parkplatz. Da steht doch tatsächlich ein Reisecar. Ist die Kapelle so berühmt, dass es ein Ausflugsziel für Busausflüge ist? Aber nein, aus dem Car steigen schön angezogene Leute aus. Ah, eine Hochzeit. Da sind wir doch glatt mit dabei! Fast alle Hochzeitsgäste sind schon da. Aber man weiss ja, dass die Braut immer etwas Verspätung hat. Das wird eine Englisch-Griechische Hochzeit und wir sind schon sehr gespannt. Dauert das jetzt noch lange? Wir beschliessen dann doch Hochzeit Hochzeit sein zu lassen und wollen schon wegfahren, als der Bus wieder kommt und noch mehr Leute bringt. Ohne Braut. Na dann, gehen wir. Wir fahren über die holprige Strasse und machen noch einen kurzen Stopp zum Panorama-Foto schiessen. Und plötzlich taucht ein schön geschmücktes Auto auf. Das muss sie sein! Wir steigen wieder in den Wagen und sausen hinterher. Und dann sind wir doch noch bei der Hochzeit dabei. Natürlich diskret schweizerisch im Hintergrund. Am Nachmittag nimmt Ursula noch ihr letztes Bad im Meer in der Bucht von Limionas. Wir sind ganz alleine, aber eine halbe Stunde später hat es fast keinen Platz mehr an dem kleinen Strand. Dann heisst es schon fast wieder Abschied nehmen. Ich bringe Ursula zum Flughafen. Wo ist bloss der Ausweis? Ah, im Koffer! Ich habe ein lachendes und ein weinendes Auge. Weinend, weil meine Schwester nach Hause muss und lachend weil im selben Flugzeug Thilo kommt. Ich verabschiede Ursula durch die Siko und winke, bis mir fast der Arm abfällt. Dann muss ich rüber in die Ankunfsthalle. Wie in Karpathos kann ich bis zum Gepäckband vorgehen und dann kommt der Herr Arlt auch schon daher. Ich muss schon wieder winken wie eine Verrückte. Ein netter Herr hinter Thilo winkt zurück! Äh, dich habe ich jetzt eigentlich nicht gemeint... Beim Verlassen des Flughafens mit dem Auto verfahre ich mich noch und die netten Arbeiter helfen mir aus dem Wirrwarr heraus. Jetzt aber ab zum Znacht zu Maria...
Sonntag, 12. Mai
Das Wetter ist wunderschön, kaum Wind und zum ersten Mal auf meiner Reise trage ich den ganzen Tag eine kurze Hose. Was für ein Highlight. Zum Glück will Thilo auch keinen Stress. Deshalb geniessen wir unseren Balkon und fahren dann an den Paradise-Beach, einem schönen Sandstrand mit wenig Leuten. Ich gehe gleich ins Wasser, Thilo ziert sich noch ein bisschen und als das Wasser seine Knie erreicht dreht er wieder um. Das wird schon noch! Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass das Wasser schon noch sehr kühl ist, schon am Limit! Dann sünnelen und lesen wir und erkunden dann den Strand. Wenn ich mir all die weissen und roten Gesichter der anderen Leute anschaue, bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich nicht mehr gar so weiss bin, sondern schon einen leichten griechischen Touch habe! Am Nachmittag genehmigen wir uns einen Gin Tonic auf unserem Balkon. Ui, der fährt ein! So auf leerem Magen... Auf jeden Fall schlafen wir beide tief und fest, bis uns dann doch der Hunger weckt und wir ins Dorf zum Essen fahren. Wir gehe in die Taverne, in der, laut Ursula, die Leute nicht glücklich aussehen. Zum Glück ist das Essen aber sehr fein und der Orangenkuchen mit Glacé zum Dessert rutscht auch noch in den schon vollen Magen!
Montag, 13. Mai
Heute schauen wir uns die Ruinen der Kapelle von Kastriani an. Sie soll auf den Grundmauern eines Dionysos-Tempels gebaut worden sein. Dionysos ist sowieso mein griechischer Lieblingsgott. Bei dem gabs immer Party und immer genügend Wein! Dann geht’s weiter zur ehemaligen Hauptstadt von Kos, Astypalea. Hat aber jetzt nichts mit der Insel Astypalea zu tun. In einem Kiefernwald ist nur noch ein antikes Theater zu sehen. Und wieder mal wird geheiratet. Überall werden weisse Tücher und Olivenzweige zur Dekoration aufgehängt. Da warten wir jetzt aber nicht, denn wir wollen noch den kleinen Vulkankrater in der Nähe von Kefalos anschauen. Tatsächlich riecht es hier ein bisschen nach Schwefel, was uns schon auf die morgige Reise nach Nisyros einstimmt. Zum Schluss möchte ich noch an den Bubble-Beach. Hier sollen kleine Blasen im Wasser aufsteigen. Ich stelle es mir natürlich schon wieder wie im Whirlpool vor. Da werde ich aber enttäuscht. Nix sieht man, ausser einem verdreckten Strand und zwei alten, nacktbadenden Engländer. Nein, also das muss ich jetzt nicht wirklich haben. Zum Glück ist Thilo einverstanden, dass wir ins Hotel zurückfahren und den Nachmittag mit Café Frappé und Bier am Pool verbringen. Abends geniessen wir dann noch den Sonnenuntergang in einer Fischtaverne.
Dienstag, 14. Mai
Heute verlassen wir für eine kurze Zeit Kos. Wir wollen für zwei Tage nach Nisyros übersetzen und uns die Vulkaninsel genauer anschauen. Und Thilo will natürlich Steine suchen, grüne Spinelle genauer gesagt. Wir fahren quer über die Insel nach Kos-Stadt. Dieses Mal hat es zum Glück nicht so viele Touristen wie am Freitag. Wir schauen uns die Moscheen und andere altertümliche Ausgrabungen an. Leider die meisten nur von aussen bzw. von weitem, weil viele Gebäude durch das Erdbeben von 2017 zerstört bzw. unpassierbar gemacht wurden. Auch die Kirche sieht ziemlich ramponiert aus und die Griechen sind leider zu wenig liquide um Renovationen durchzuführen! Pünktlich um 14 Uhr legen wir mit dem Schnellboot ab. 
Donnerstag, 16. Mai
Wir kommen pünktlich in Kos an, unser Auto ist noch da, aber ziemlich zugeparkt. Die spinnen, die Griechen! Thilo muss zuerst den Bauch einziehen, ins Auto steigen und ein bisschen rückwärts fahren, bevor wir das Gepäck überhaupt einladen können. Dann möchte ich noch Café Frappé trinken, aber bitte nicht im Trubel von Kos City. Wir fahren Richtung Norden, da gibts sicher ein schönes Café! Kaum sind wir aber aus der Stadt raus, gibts gar nichts mehr. Zu guter Letzt finden wir am Sandy Beach eine kleine Taverne. Dann geht’s weiter Richtung Kardamaina. Thilo will schon erste Erkundungen fürs Steinesuchen machen. Wir fahren an der Müllhalde von Kos vorbei und an einem Kohlekraftwerk. Sehr appetitlich. Anschliessend wollen wir noch am Strand entlang spazieren, aber nix da! Der Türhüter weist uns weg, nur für Hotelgäste all Inklusive! Auch gut, in dieser Kleinstadt möchten wir sowieso nicht sein. Wir essen stattdessen Salat in Kardamaina und beziehen dann unsere kleine Wohnung für eine Nacht. Wenn ich Glück habe, geht Thilo mit mir heute Abend an den Strand Cocktail trinken, also drückt mir die Daumen!
Freitag, 17. Mai
Ich habe tatsächlich einen Cocktail gekriegt. Apple Martini, mmh, fein. Nachts kann ich nicht schlafen, weil die Mofas laut knatternd vor dem Haus durchfahren und das Haus so hellhörig ist, dass ich das Gefühl habe, dass der Fernseher der Nachbarn in unserem Zimmer steht. Aber heute ziehen wir ja in ein Ferienhäuschen aufs Land, da wird’s hoffentlich besser werden. Frühstück gibts am Strand und Thilos Waffel könnte eine ganze Armee ernähren! Übrigens habe ich auf keiner Insel jemals so viel Militär gesehen wie auf Kos. Ja, ja, der Erdi ist eben nur 5km entfernt! Mittags wandern wir dann von Paleo Pyli hinauf auf den Grat, Thilo möchte Granat und Epidot suchen. Also ich komme mir auf dem Weg vor wie in einem Zoo. Zuerst treffen wir auf eine braune Schlange, und weg ist sie! Dann rennt eine Horde Ziegen an uns vorbei, gefolgt von zwei Schäferhunden. Hilfe, ich mag keine griechischen Hunde! Sie lassen uns aber zum Glück in Ruhe. Da wir einen Ziegenpfad nehmen, haben wir schon bald eine Tonne Fliegen um uns herum. He, weg da! Ich bin doch kein Fliegentaxi. Und wascht euch gefälligst vorher die Füsse! Dann sehen wir sieben Schildkröten. Sie tummeln sich in einem Matschloch und vergraben sich fast darin oder sie suchen Schutz unter ein paar Büschen. Endlich auf dem Grat angekommen, haben wir eine super Aussicht auf Kardamaina, Nisyros, Tilos und das türkische Festland. Vom All Inclusive Hotel schallt die Stimme der Animation zu uns hoch. Zum Glück haben wir uns nicht dort einquartiert. Leider ist der Weg hier zu Ende und Thilo will zum Glück nicht durch die dichten Büsche weitergehen. Uff, Säuli gehabt. Unten schauen wir uns noch Paleo Pyli an. Eine richtige Geisterstadt mit einem Kastell hoch auf dem Berg. Plötzlich sagt Thilo, schau mal, hier hat eine ihren BH vergessen! Wo? Na, hier liegt er, auf einem Stängel! Aber nein, Thilo, das ist eine Blume, die sieht so aus!  Abends können wir ins Ferienhäuschen ziehen. Wow, was für eine Aussicht!
Samstag, 18. Mai
Die erste Nacht in unserem Ferienhüsli war sehr erholsam. Schön ruhig und nur ein paar Hähne, die gegen Morgen gekräht haben. Thilo macht Frühstück und dann fahre ich uns nach Asklipion zu den Ausgrabungen eines uralten „Krankenhauses“ bzw. einer Tempelanlage, die dem Gott Asklepios gewidmet war. Einige sagen, dass hier Hippokrates unterrichtet hat, andere sagen, dass er bei Errichtung der Anlage schon tot war. Wie dem auch sei, gefallen tuts mir trotzdem. Vor allem als die TUI Busse wegfahren, haben wir fast das ganze Gelände für uns. Weil ich mein iPhone im Auto vergessen habe, habe ich nur mit der grossen Kamera Fotos machen können, so dass du jetzt Glück hast und dir nicht schon wieder alte Steine anschauen musst! Am Nachmittag wollen wir an den Strand im Norden der Insel fahren. Fast die ganze nördliche Küste der Insel ist ein einziger Strand. Da muss es ja wunderschön sein. Wir fahren nach Tigaki, nein, hier gefällt mir der Strand nicht. Zu viele angeschwemmte Algen oder Seegras, oder was das auch immer sein mag. Da mag ich nicht bleiben. Also fahren wir ein Dorf weiter nach Marmari. Schon um vieles besser. Aber Baden mag keiner von uns. Also lesen wir am Strand und essen dann im „Spatzennest“ griechischen Salat und ein Club-Sandwich. Wir beschliessen nun nach Hause zu fahren und machen es uns dort mit einem Bier und unseren Büchern auf der Terrasse gemütlich. Unter dem Schein des Vollmondes essen wir abends in einer Souvlaki-Bude Gyros und leisten uns einen Cocktail am Strand.
Sonntag, 19. Mai
Es steht kein Wölkchen am Himmel. Also der richtige Tag um den höchsten Berg auf Kos, den Dikeos, zu besteigen. Wir fahren nach Zia dem höchst gelegenen Dorf der Insel und staunen nicht schlecht, als wir links und rechts der Dorfstrasse Läden mit lauter Touristen-Klimbim sehen. Da muss wohl nachmittags was los sein! Eigentlich müsste man vom Dorf aus loslaufen um auf den Gipfel zu kommen. Thilo hat aber entdeckt, dass man gute 100 Höhenmeter noch mit dem Auto hinauffahren kann. Gesagt, getan. Nun geht’s zuerst auf einer Forststrasse dann auf einem Wanderweg durch einen Kiefernwald. Mmmh, das riecht hier gut. Wir überholen eine Dresdner-Familie, Mutter, Tochter und deren Freund. Sie fragen uns, ob wir Schweizer seien. Ja, sind wir. Hah, dann sei diese Wanderung ja ein Klacks für uns. Na ja, schnaufen und schwitzen müssen wir schon auch. Nach 400 Höhenmeter haben wir den Gipfel erreicht. Wir sind, wie so oft, nicht alleine. Eine Gruppe Engländer, Franzosen, er malt das Giprelkirchlein ab, und eine deutsches Paar sind oben. Dann kommen auch unsere Dresdner an. Wir treten unseren Rückweg an und Thilo lässt mich für eine Stunde im angenehm kühlen Wald zurück, weil er auf der rückwärtigen Flanke des Brges nach Granat suchen will. Leider findet er aber nichts und so wandern wir zurück zu unserem Auto. Mittlerweile haben uns die Dresdner wieder überholt. Mit dem Auto sind wir aber schnell wieder bei ihnen und wir nehmen Sie nach Zia mit. Sie sind, glaube ich, ziemlich froh können sie mitfahren. In Zia schlendern wir noch durch den Ort, essen einen Salat und fahren dann müde nach Hause. 
Montag, 20. Mai
Zum Glück sind wir gestern auf den Berg gestiegen. Das Wetter ist heute eher dunstig und die Fernsicht nicht so gut wie gestern. Zudem weht eine steife Brise von Süden her, so dass wir beschliessen in den Norden zu fahren. Auf dem Weg nach Mastichari, dem einzigen Ort an der Nordküste, den wir noch nicht gesehen haben, schauen wir uns die Überreste einer venezianischen, johannitischen, türkischen Festung an. Sie ist zum Teil noch sehr gut erhalten, nur im Innenbereich hat sich die Natur ihren Platz wieder zurückerobert. Zwischen den umgefallen Gebäuden wachsen Gras und sehr viele, sehr stachlige Disteln, die zum Teil so gross wie ein Mensch sind. Der Weg ist auch nicht sehr breit, so dass man sich zwischen dem dornigen Gestrüpp hindurchschlängeln muss. Apropos schlängeln: Schon wieder sehe ich eine braune Schlange, die sich zum Glück schnell im Gebüsch verkriecht. Ehrlich gesagt habe ich in Griechenland noch nie eine Schlange gesehen, obwohl ich dank dem Schlangen-Stefan weiss, dass es viele Schlangen gibt. Und jetzt sehe ich gleich zwei innerhalb einer Woche auf der gleichen Insel. Ob Kos wohl eine schlangenreichere Insel ist als andere? Auf jeden Fall bin ich froh, wenn ich keine mehr sehe. Nach der Burgbesichtigung fahren wir weiter nach Mastichari. An dieser Stelle speziell liebe Grüsse an Elisabeth und an Roger! Dank Roger weiss ich jetzt, dass wir in der Horizon Bar Café Frappé trinken. Leider ist es noch zu früh für einen Caipirinha, obwohl es dort einen sehr guten geben soll. Aber sonst hauts mich schon um! Wir mieten uns Liegestühle und geniessen den Nachmittag mit lesen und faulenzen. Ins Wasser gehen wir nicht, das Wetter wird immer schlechter und dicke Wolken ziehen auf. Aber es ist immer noch warm genug um in den Badesachen herumzuliegen. Der Strand hier gefällt mir um einiges besser als die Strände von Marmari und Tigaki. Er hat nicht so viel angeschwemmtes Gras oder Algen. Hier sehe ich auch zum ersten Mal, dass Asiatinnen an den Liegestühlen Massagen anbieten. Nein, an meine Muskeln lass ich nur Célia und sonst keine! Abends trinken wir noch einen Aperol Sprizz in der Aplo Bar. Wirklich schön hier, mit tollem Blick auf das Meer, vielen Dank für den Tipp... 
Nun steht auch meine weitere Reiseroute fest. Da manchmal familiäre Angelegenheiten wichtiger sind als das Reisen, werde ich meine Reise um zwei Wochen verkürzen und am 5. Juni ab Mykonos in die Schweiz zurück fliegen. Deshalb lasse ich die Inseln Leros und Ikaria ganz aus und besuche Samos nur ganz kurz. Zum Glück laufen mir diese Inseln nicht davon! Und ein kurzer Abstecher nach Naxos, meinem griechischen Zuhause, liegt so auch noch drin.
Dienstag, 21. Mai
Thilo zieht heute alleine los. Ich mag nicht Granat suchen und bleibe lieber noch ein bisschen in unserem Häuschen zum Chillen! Schon bald habe ich Gesellschaft von unserer Hauskatze. Zuerst streicht sie um meine Beine und liegt auf dem Stuhl neben mir. Plötzlich macht’s „schwups“ und sie hüpft auf meinen Schoss. Bitte streicheln und chräbelen! Dabei schnurrt sie und sabbert mir das ganze T-Shirt voll. Ab und zu kommen aus einer Wolke ein paar Regentropfen, ansonsten bleibt es den ganzen Tag bedeckt und tüppig. Thilo kommt am Nachmittag nach Hause und hat tatsächlich Granat gefunden. Sehen schön aus die kleinen, roten Würfel. Wir lassen es uns bei Bier und Katzenmiauzen auf der Terrasse gut gehen. Schlussendlich steht der liebe Thilo auf, schneidet ein bisschen Brot und die liebe Katze gibt Ruhe! Fast wie unser Aris zu Hause. Abends regnet es tatsächlich, aber nur kurz, was meiner Shoppingtour nichts anhaben kann. Ein Armbändeli muss her und einen kleinen Rucksack kaufe ich mir auch noch. Auch Thilo geht shoppen. Uns was kauft er? Vier Liter Essig um den Kalk von seinen Steinen zu lösen. Ob das funktionieren wird?
Mittwoch, 22. Mai
Es ist unser letzter gemeinsamer Tag in Griechenland und auf Kos. Thilo wird morgen in aller Frühe nach Thessaloniki aufbrechen um mit Markus, einem Steinefreund, Amethyst in Nordgriechenland zu suchen und ich werde am Nachmittag Richtung Patmos fahren. Darum gehen wir den Tag gemütlich an und fahren zuerst auf einen Hügel mit vielen Windrädern. Dort will Thilo nach Granat Ausschau halten und ich die Aussicht geniessen. Thilo findet aber nichts, was auf Granat hindeutet. Dann fahren wir noch zu einer Kapelle und spazieren zu einer Fundstelle, die Thilo schon ohne mich entdeckt hat. Er findet noch Granat und nimmt ihn mit. Am Nachmittag chillen wir am Strand und diskutieren über Gott und die Welt oder lesen in unseren Büchern weiter. Die Zeit vergeht viel zu schnell und nach dem Znacht beginnt das grosse Packen.
Donnerstag, 23. Mai
Um 5:30 bringe ich Thilo zum Flughafen und kuschle mich dann noch einmal ins Bett. Wie gedacht kann ich aber nicht mehr schlafen. Von weitem höre ich den Flieger starten, der Thilo nach Athen bringen soll. Ich habe schlechte Laune. Mir stinkst, dass Thilo schon wieder weg ist und dass das Wetter immer noch bewölkt ist. Es ist schon so schwül, dass es mich ganz nervös macht. Ich bringe den Mietwagen zurück und gehe dann in ein Café. Das Highlight bis jetzt ist der feine Cappuccino freddo. Der Kellner schwatzt ein bisschen mit mir und das heitert mich schon wieder auf. Dann geht’s ab nach Patmos, einer der kleinsten Inseln des Dodekanes. Zuerst gibts einen Zwischenstopp in Kalymnos. Zum Glück muss ich hier nicht aussteigen. Alles sieht etwas verlottert aus und die Mülldeponie oben am Hang kokelt so vor sich hin. In Sachen Umweltschutz haben die Griechen noch einiges aufzuholen! Leros und Lipsi gefallen mir schon deutlich besser. Sie erinnern schon ein bisschen an die Kykladen. Patmos ist dann noch schöner. Ob das wohl die Insel der Schweizer ist? Auf meiner ganzen Reise habe ich noch nie so viele Schweizer auf einen Tätsch gesehen. Nun bin ich also auf der Insel nach der mein Lieblingsschiff getauft wurde. Ob es auch meine Lieblingsinsel wird?